Buchbesprechung Beyond Budgeting
Title: | Beyond Budgeting ( und die deutsche Übersetzung) | |
Autor: | Jeremy Hope & Robin Fraser | |
ISBN: | 1578518660 | |
Bewertung: | Interressantes Thema, sehr verständlich beschrieben |
Ich kaufe meine Bücher im allgemeinen in der lokalen Buchhandlung. Damit erhalte ich mir auch die Infrastruktur zum Stöbern, wenn ich mal nicht so richtig weiss, was ich haben will. Die Kinder lieben es auch, im Buchladen zu sitzen und zu lesen. Sie können das Buch aber auch direkt bei Amazon.de bestellen.
Das Buch
Das Buch beschreibt Unternehmen, die das Budgetieren sein lassen und was diese Unternehmen dadurch gewinnen.
Inhalt
Erst werden die dunklen Seiten der Budgetierung beschrieben.
- Budgetieren kostet viel Zeit, dementsprechend Geld, und dieses Geld wird kaum in Wert umgesetzt.
- Budgetieren fördert den Tunnelblick in Abteilungen.
- Budgetieren verursacht Machtsspiele und andere Formen von unwirtschaftlichen Verhaltensweisen. Jeder hat schon mal gehört von Verwaltungsbudgets, die am Ende des Jahres noch schnell ausgekostet werden müssen, weil sonst im nächsten Jahr weniger Budget bewilligt wird. (Und wenn man zu wenig budgetiert, und das Geld braucht, ist es ein Riesenaufwand, das Geld noch zu bekommen.)
Danach werden Unternehmen beschrieben, wie Handelsbanken, Leyland Trucks, Borealis, Bull, die nicht mehr budgetieren, welche Instrumente sie stattdessen verwenden, und wieso sie damit erfolgreich sind. Jedesmal folgen auf Fallbeispiele auch eher theoretische Anschauungen darüber, was notwendig ist, um diese Ideen erfolgreich zu implementieren.
Was macht man, wenn man nicht budgetiert?
Die Autoren zeigen einleuchtend, was es für Unternehmen bedeutet, die Budgetierung aufzugeben. Das Unternehmen wird flexibeler. Wenn die Umstände sich ändern, können Manager schnell Maßnahmen ergreifen, ohne die Budgetschlinge fürchten zu müssen. Eine andere Konsequenz ist die Verlagerung von Entscheidungskompetenzen vom Zentrum des Unternehmens an die Aussenseite, da wo der Kunde ist. Wo budgetierende Banken immer mehr Filialen schliessen, um Kosten zu sparen, ist das schwedische "Handelsbanken" sehr profitabel mit ihrem Filialnetz bis in die kleinsten Dörfer.
Aber..
Aber das Management muß Entscheidungsgewalt abgeben. Wenn man die Filosofie umarmt, dass das wissen über die Kunden und die Wertschöpfung bei den Abteilungen oder Filialen liegt, müssen diese auch entscheiden dürfen. Auch müssen die Informationen für alle Entscheidungsträger zugänglich sein.
Bei Handelsbanken ist in den dreißig Jahren ohne Kostenplanung die Entscheidungskompetenz immer weiter vom Zentrum weg gewandert: von der Zentrale ging sie über die Regios zu den Niederlassungen und in den letzten Jahren zu den individuellen Kundenbetreuern.
Die Unternehmen, die untersucht wurden, verwenden alle Benchmarking, um Erfolg zu messen. Ziele werden relativ gesteckt: wir wollen eine bessere Kapitalrendite als die Konkurrenz, unsere Marge soll höher sein, unsere Kunden sollen zufriedener sein. Dabei kommen oft der Balanced Scorecard? oder ähnliche Instrumente zum Einsatz, um die Performance messen zu können. Das Unternehmen wird mit den Mitbewerbern verglichen, die Abteilungen mit einander, die Ergebnisse der Vergleichen werden veröffentlicht. Die Abteilungen versuchen also auch, nicht immer das Schlusslicht zu bilden, und gehen in Konkurrenz. Diese Konkurrenz wird strukturiert. Zum Beispiel dadurch, dass der Kunde einer Niederlassung zugeordnet ist, und bleibt.
Links
Beyond Budgeting Round Table
Ein kritisches Artikel von Volker Lingnau, Andreas Mayer und Avo Schönbohm